Adobe stellt Photoshop im Web als Beta vor – auch für Chromebooks!
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Zufällig habe ich mal in die Keynote der diesjährigen Adobe Max hereingeschaut. Dort war auf einmal von einem Photoshop im Web (Beta) die Rede. 😀
Als Chromebook-Fan wird man da natürlich schnell hellhörig, zumal sie auch noch ein Google Pixelbook Go [Review von techradar, englisch] als Teil der Keynote gezeigt haben. Das ist das gleiche Gerät, mit dem ich momentan um die Welt reise und z. B. diesen Post schrieb. 😉
Eins der Killer-Argumente gegen Chromebooks oder Chrome OS ist, dass gewisse professionelle Standard-Tools wie etwa Photoshop nicht mit einer uneingeschränkten Funktionspalette wie unter macOS oder Windows verfügbar ist. Würde Adobe genau dieses im Zuge dieser News ändern, wäre das natürlich ein großer Schritt für Chromebooks, wenn sogar das Original dafür zur Verfügung gestellt wird. 🙂
Die News
Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum reden und hier nicht die ganze Keynote zusammenfassen. Es wurden tolle neue Features für die ganze Produktpalette der Adobe Creative Cloud vorgestellt.
Du kannst dir die „Adobe MAX Keynote: Create Tomorrow Together“ hier in voller Länge auf YouTube anschauen: Link. Ab ca. 21:05 Minuten geht es um die News, auf die ich mich hier beziehe. Dort stellt ein Photoshop-Experte Photoshop im Web vor. Dort noch mit einem „Alpha“ zu Beginn der URL, aber lass dich davon nicht irritieren. Er vollzieht ein paar kleine Änderungen damit durch, die nicht gerade weltbewegend sind, wenn man Photoshop gewohnt ist, aber kostenlose Tools oder kommerzielle Alternativen bereits teilweise an ihre Grenzen bringt. Spannend ist, dass das alles im Browser geschieht! 🙂
Adobe stellt hier insbesondere den Aspekt der Zusammenarbeit im Web auf Basis von Photoshop und eines Dokuments in der Cloud in den Vordergrund. (Kommentare ⇨ Markierungen ⇨ einfache Editier-Möglichkeiten)
Bei 24:03 wird das Pixelbook Go nach ein paar anderen Gerätegattungen dargestellt, auf denen Photoshop im Web ohne Installation für weitere Millionen Menschen verfügbar gemacht werden soll. Klasse! 😀 Der Key Speaker Scott stellt nun kurz die Zusammenarbeit mit Google vor, ohne welches dieser Schritt hin zu Chrome nicht möglich wäre.
Ein Vertreter von Google ist sogar vor Ort. Hiroshi Lockheimer. Dieser stellt die Entwicklung des Webs von statischen Seiten hin zu den heutigen mächtigen Web-Apps heraus und dass die Leute diese nun einfach verwenden wollen. Wie Google Maps bspw. Er weist auch auf neue Web-Technologien („Web-GPU“ und „WebAssembly“) wie z. B. der Grafikkartenbeschleunigung für Web-Apps hin, die noch mehr ermöglichen werden. Das hat natürlich auch positive Auswirkung auf die Portierung von Photoshop ins Web. Hör dir das Gespräch an. Es ist sehr spannend. Beide Unternehmen sind sehr motiviert! 🙂
Hier gibt es eine Übersicht von Adobe darüber, was in den verschiedenen Versionen von Photoshop für Desktop, mobil und nun Web neu ist:
https://helpx.adobe.com/photoshop/using/whats-new.html [englisch, änderbar]
Hier kannst du eine Feature-Übersicht zu Photoshop im Web (Beta) finden:
https://helpx.adobe.com/photoshop/using/whats-new/web-2022.html [englisch, änderbar]
Hier ist eine Übersicht der verfügbaren Tools:
https://helpx.adobe.com/photoshop/using/workspace-web.html [englisch, änderbar]
Auch Illustrator soll bald ins Web wandern.
Wichtige Hinweise
Hinweise für Einsteiger: Meine Posts enthalten meist einige Grundlagen, damit du direkt verstehst, wie vorzugehen ist. Diese Grundlagen wiederhole ich teilweise in anderen Posts, damit du nicht andauernd hin und her springen musst.
Hier die Bedeutung der Kürzel hinter den Überschriften: [A]: Alle [F] Fortgeschrittene [E] Einsteiger [P] Profi
Fehlt dir dennoch etwas, lass gerne einen Kommentar dar. Die Community und ich werden versuchen, dir zu helfen! 🙂
Hinweise für Profis: Meine Posts haben meist die Form eines Eintrags einer Wissensdatenbank und sollen sich gleichermaßen für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis eignen. Such dir das heraus, was du gerade benötigst. Du kannst auch speziell an Profis gerichtete Inhalte finden. Diese sind entsprechend mit [P] und anderen Fingerzeigen gekennzeichnet.
Hättest du gerne weitere professionelle Inhalte zu einem Thema? Ab in die Kommentare damit! 😉
Haftungsausschluss: Wie immer gilt hier auf diesem Blog die Warnung, dass du all die hier im Post genannten Änderungen an deinem System auf eigene Gefahr durchführst! Es kann theoretisch möglich sein, dass es System- oder Anwendungsfehler gibt, die zu einem Datenverlust und weiteren Problemen führen können!
Wie kannst du Photoshop im Web auf deinem Chromebook testen?
Bevor du loslegen kannst, solltest du erst einmal die Systemvoraussetzungen überprüfen:
https://helpx.adobe.com/photoshop/system-requirements-web.html [englisch, änderbar]
Photoshop ist auch auf Deutsch im Web verfügbar.
Leider benötigst du ein relativ teures Abo der Creative Cloud und einen von Adobe gestatteten Beta-Zugang zur neuen Photoshop-Version. Ist das der Fall, kann es auch schon losgehen.
Im Moment ist es noch etwas schwierig, Photoshop im Web zu starten. Im Blog von Adobe ist die Creative Cloud als Einstiegspunkt verlinkt. Diese öffnest du, meldest dich an, öffnest ein Photoshop-Dokument aus deiner Creative Cloud mit dem Cloud-Viewer und sagst dann oben rechts „In Photoshop im Web (Beta) öffnen“. Dann geht’s auch schon los. In Photoshop selbst kannst du dann auch ein neues Dokument erstellen.
Kannst du dir das so noch nicht vorstellen? Keine Bange. Weiter unten habe ich das mal mit ein paar Screenshots veranschaulicht.
Hier eine kleine Anleitung, wie du mit dieser einschränkten Version Änderungen an einem Dokument durchführst:
https://helpx.adobe.com/photoshop/using/apply-quick-edits-web.html [englisch, änderbar]
Eine kleine FAQ gibt’s hier:
https://helpx.adobe.com/photoshop/using/photoshop-web-faq.html [englisch, änderbar]
Wie sieht’s in der Praxis aus?
Ich habe ein Urlaubsfoto aus Thailand für einen Test genommen, das bereits bei mir in der Creative Cloud als Photoshop-Dokument lag:
Dieses habe ich auf meinem Pixelbook Go geöffnet:
Wie du oben rechts sehen kannst, gibt’s nun die Möglichkeit das Dokument mit Photoshop im Web zu öffnen.
Gesagt getan, aber erst kommt einmal eine Ladeansicht:
Dann habe ich sogleich mal einen Text in das Bild eingefügt:
Du kannst hier auch ein neues Dokument erstellen. Dann zeigt sich folgende Ansicht:
Auf dem Pixelbook Go lief das alles bereits recht flott in meinem aktuellen Airbnb mit einer 100 MBit-5G-LTE-Anbindung. Ich bin sehr zufrieden. 🙂
Meine Einschätzung
Natürlich handelt es sich hier noch um eine Beta. Adobe selbst hat klargestellt, dass es noch eine lange Reise ist, Photoshop ins Web zu bringen, und diese erst gerade begonnen hat.
Jedoch stehen immerhin schon einige bekannte Werkzeuge wie z. B. im Bereich des Zeichnens, der Objekt-Auswahl, Ebenen und Masken auch im Web zur Verfügung.
Du kennst mich als absoluter Fan von Web-Apps und möglichst leichten Chromebooks, die lüfterlos sind. Ich fände es toll, wenn Adobe den kompletten Funktionsumfang von Photoshop ins Web bringen würde! Schauen wir mal, wie sich das entwickelt. Ich werde versuchen die Beta in meinen Blogger-Workflow unter Chrome OS einzubinden.
Heutige Alternativen zu Photoshop für Chrome OS
Die beste Alternative zu Photoshop für Chrome OS ist erst einmal ganz klar Photopea als Web-App:
Diese App ist Photoshop unglaublich ähnlich und bietet viele von Photoshop bekannte Profi-Funktionen.
Es gibt jedoch auch Alternativen, die keine Webanwendungen sind:
Im Playstore ist Photoshop Express als Android-App verfügbar: Link. Diese ist erst einmal kostenlos, dann aber sehr stark eingeschränkt. Wie immer benötigst du als Profi ein Abo der Creative Cloud, aber auch dann ist der Funktionsumfang wesentlich geringer als der von Photoshop unter macOS oder Windows.
Im Linux-Modus von Chrome OS kannst du Gimp installieren. Z. B. über das Gnome Software Center (siehe meinen Post dazu: Link) oder KDE Discover (siehe meinen Post dazu: Link). Auf Gimp werde ich beizeiten auch noch mal hier im Blog eingehen.
Zudem gibt es noch unzählige Web-, Chrome-, Android- und Linux-Apps, die aber meist nicht an den Funktionsumfang von Photoshop heranreichen. Auch darüber bin ich dir noch eine Übersicht schuldig. 🙂
Fazit
Das sind tolle News! Photoshop auf einem Chromebook wäre ein Killer-Argument weniger gegen Chrome OS. 😉
Vielleicht springen auch noch weitere Hersteller wie etwa Serif auf den Web-App-Zug auf und bringen etwa ein Affinity Photo ins Web. Das habe ich unter macOS und Windows sehr gerne genutzt, weil ähnlich mächtig wie Photoshop, aber wesentlich günstiger und ohne Abo-Modell. Unter Chrome OS Photopea, Gimp, Krita und weitere kleine Tools.
Wie schätzt du diese News ein? Ich bin sehr auf deine Meinung gespannt! 😉
Welche Apps nutzt du bereits heute unter Chrome OS für aufwendige Bildbearbeitungen? 😀
Bei den Wörtern in kursiv kann es sich um eingetragene Marken oder Firmen handeln! Beispiele: Google, YouTube und Android. Oder aber es sind Fachbegriffe aus der IT-Welt, die an diversen Stellen im Blog beschrieben werden.
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